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Antibiotika-Resistenz-Monitoring (ARMIN)

Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) verfolgt mit dem Antibiotika-Resistenz-Monitoring in Niedersachsen (ARMIN) seit 2006 die Resistenzentwicklung bakterieller Infektionserreger speziell in Niedersachsen. Dazu werden Ergebnisse der Resistenztestungen genutzt, die standardmäßig bei mikrobiologischen Untersuchungen durchgeführt werden. Ziel ist es, die Resistenzentwicklung im stationären und ambulanten Bereich systematisch zu erfassen und damit ein langfristiges Monitoring mit regionalen Auswertungen möglich zu machen.

Im Jahr 2021 wurde ARMIN sowohl technisch als auch inhaltlich überarbeitet. Dies macht den Beginn einer neuen Zeitreihe erforderlich, die mit dem Jahr 2017 beginnt. Alle bisher veröffentlichten Daten und ARMIN-infos (2006-2020) sind im Dokument „ARMIN Resistenzraten 2006-2020“ zusammengefasst.

ARMIN interaktiv

ARMIN Interaktiv

Hier finden Sie die Ergebnisse des Antibiotika-Resistenz-Monitorings in Niedersachsen. Sie haben die Möglichkeit, eine Individuelle Abfrage zu starten und die Daten übersichtlich und im zeitlichen Verlauf einzusehen. mehr
Karte der Laborstandorte ARMIN
Basisdaten

Die an ARMIN teilnehmenden Labore übermitteln die bewerteten Ergebnisse (sensibel, intermediär, resistent) der validierten Befunde auf deren Basis im klinischen Alltag therapiert wurde. Die Labore arbeiten für die Bewertung der in vitro gemessenen minimalen Hemmkonzentration (MHK) oder der Hemmhofgrößen (Agardiffusion) überwiegend nach der Grenzwertnorm EUCAST, vereinzelt nach CLSI. Unterschieden werden die übermittelten Daten nach ihrer Herkunft aus dem ambulanten oder stationären Versorgungsbereich.

Datenauswertung

Für jede Erreger-Wirkstoff-Kombination wird ermittelt, wie hoch der Anteil der als sensibel / intermediär / resistent bewerteten Isolate an allen übermittelten Isolaten der ausgewählten Erreger-Wirkstoff-Kombination ist.

Festgelegt wurde für die Datenauswertungen außerdem:

  • Wiederholte Isolierungen desselben Bakterienstammes (copy strain) werden ausgeschlossen. Berücksichtigt wird ein Erregernachweis je Patient im Abstand von 90 Tagen unabhängig vom untersuchten Material.
  • Liegt in einem Jahr die Gesamtzahl der getesteten Isolate für eine Erreger-Wirkstoff-Kombination unter 50, werden für das betreffende Jahr keine Ergebnisse berichtet.
  • Die Berechnungen schließen Screening-Materialien aus, soweit eine Kennzeichnung durch die Labore dies ermöglicht.
  • Da bei nicht invasiven Infektionen eine Differenzierung der Enterokokkenspezies oft nur bei einem auffälligen Resistenzprofil erfolgt, und es demzufolge zu einer Verzerrung des Resistenzanteils kommt, werden für E. faecium nur die Ergebnisse aus Blutkulturen in die Auswertung einbezogen.

Hinweis zu den Resistenzdaten für das Jahr 2019 und 2020

Zum 1. Januar 2019 hat sich die Definition für die I-Kategorie für alle Labore geändert, die nach EUCAST-Kriterien für die Bewertung der in vitro gemessenen minimalen Hemmkonzentration (MHK) oder Hemmhofgrößen arbeiten.

Ab dem 1. Januar 2019 bedeutet eine als „I“ interpretierte Resistenztestung, dass ein Therapieerfolg mit diesem Antibiotikum bei Gabe einer hohen Dosis bzw. einer erhöhten Exposition des Erregers eher wahrscheinlich ist. Damit ist „I“ gleichbedeutend mit „sensibel (S) mit Dosisempfehlung“.

In der Konsequenz hat sich die Bewertung der in vitro gemessenen minimalen Hemmkonzentration (MHK) oder der Hemmhofgrößen verändert. Die in den ARMIN-Daten 2019 und 2020 sichtbaren größeren Veränderungen des Anteils sensibel und intermediär bewerteter Isolate ist darauf zurückzuführen. Dies gilt insbesondere für Acinetobacter baumannii, Pseudomonas aeruginosa und Enterobacterales.

Siehe auch:

EUCAST definiert die Kategorie „I“ im Rahmen der Antibiotika-Resistenzbestimmung neu. Epid Bull 2019;9:81-82


Weitere Informationen und aktuelle Dosierungstabellen auf den Internetseiten des Nationalen Antibiotika-Sensitivitätstest-Komitees (NAK)

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